Kostheimer Rundwanderwege
W2
Umgehungsbahn – Steigweg–Fähncheskreuz – Judensech – Weiherbrunnen mit Kapelle –
Heßlerweg – Steigweg - Umgehungsbahn
Wanderweg W2 - Länge: 3,1 km
Der Weg beginnt an der Hochheimer Straße unmittelbar am Bahnübergang an der Umgehungsbahn und führt auf dem Steigweg in nördlicher Richtung bis zum Fähncheskreuz.
Dort geht es rechts ab ein Stück auf der Steinern Straße in östlicher Richtung. Kurz vor
der Margarthenkapelle geht es in der Gewann "Judensech" nach rechts in südliche
Richtung. wo wir am Weiherbrunnen oder Weiten Brunnen den Heßlerweg erreichen.
Als Beispiel für die Weinbergslage "Kostheimer Steig" hier ein schon historisches Etikett
Die Steinern Straße
Die Steinern Straße, im Mittelalter auch Elisabethenstraße genannt, ist eine von den Weiherbrunnen oder Weiter Brunnen
Dort, wo wir aus der Gewann Judensech bergab auf den Heßlerweg stoßen, befindet Heimatverein Kostheim e.V.
Karl Stamm, Heimat Kostheim. 1969/70 Artikel in der Heimat-Zeitung
D. Baatz, F.-R. Herrmann, Die Römer in Hessen. 1982, 110ff Infoblatt zum Fähncheskreuz
Hier steht rechts am Weg eine kleine Feldkapelle. Nun geht es ein Stück den Heßlerweg
hinunter. Nach einem Wechsel auf den Steigweg hinüber geht es auf diesem zum
Ausgangspunkt zurück.
Umgehungsbahn
Diese Bahnstrecke wurde in den Jahren 1901 – 1904 zusammen mit der Kaiserbrücke
Diese Bahnstrecke wurde in den Jahren 1901 – 1904 zusammen mit der Kaiserbrücke
und der Mainbrücke oberhalb der Schleuse zur Entlastung des Mainzer Hauptbahnhofs
und Stadttunnels gebaut. Dieser ist inzwischen durch einen zweiten Tunnel entlastet
worden. Güterzüge können von beiden Rheinstrecken aus um Kastel und Kostheim
herum direkt zum Güterbahnhof Mainz-Bischofsheim geleitet werden.
eines längst nicht mehr existierenden Kostheimer Weingutes
Steigweg
Weg, heute Sträßchen, das unmittelbar hinter der Umgehungsbahn von der Hochheimer
Weg, heute Sträßchen, das unmittelbar hinter der Umgehungsbahn von der Hochheimer
Straße nach Norden abzweigt. Er hat wohl den Namen daher, dass er im nördlichen Teil
zum Fähnchekreuz hin ansteigt. Der Name könnte auch vom mittelhochdeutschen
stig / stic abgeleitet sein, was "einfacher Fußweg" bedeutet.
Die heutige Flurbezeichnung "Steig" taucht erstmals 1842 als "stai" auf. Dagegen scheint
der heutige Steigweg seinen Namen erst nach dem 2. Weltkrieg bekommen zu haben.
Davor gehörte er zum Holzweg, der heute am Fähncheskreuz beginnt und in Richtung
Erbenheim führt.
Das Fähncheskreuz
Wegkreuz an der Steinern Straße von 1697. Mit einer Höhe von ca. 5 Metern das höchste Wegkreuz weit und breit. Eine Rarität ist die Wetterfahne auf dem Kreuz. Heute
befindet sich dort eine Nachbildung. Das Original ist im Heimatmuseum Kostheim
ausgestellt. Renovierungen fanden 1862, 1926, 1981 statt. Weitere
Schadensbeseitigungen waren 2010, 2015 und 2016 nötig. Das Denkmal wird weiterhin
vom Heimatverein Kostheim gepflegt.
Unter dem Kreuz wurde 1895 ein römischer Grabstein gefunden und ins heutige
Landesmuseum nach Mainz gebracht, wo er heute noch ist. Es ist ein Soldatengrabstein
aus dem späten 1. Jh. n. Chr., der aus dem nahen Gräberfeld entlang der Steinern Straße
stammen dürfte. Wie weit er hierher transportiert werden musste, wissen wir nicht.
Hier wurde er jedenfalls sekundär als Fundament für das Kreuz verwendet.
Die Steinern Straße, im Mittelalter auch Elisabethenstraße genannt, ist eine von den
Römern in der 2. Hälfte des 1. Jh. n. Chr. angelegte Straße. Sie führte von der Provinz-
Hauptstadt Mogontiacum-Mainz in den Civitas – Hauptort Nida, der sich über Teile der
Gemarkungen der heutigen Frankfurter Stadtteile Praunheim, Heddernheim und
Niederursel erstreckte. Dort verzweigte sie in Straßen an den Limes an die Kastelle
Saalburg und am Kleinen Feldberg. Ein weiterer Ast führte in die Wetterau, wo er sich in
Friedberg wiederum verzweigte.
Von Kastel (Castellum Mattiacorum) aus führte die Straße nahezu kerzengerade nach
Nida. Sie ist heute noch größtenteils nach zu vollziehen. Eine Teilstrecke liegt heute
unter der A66.
Judensech
Bezeichnung der Gewann südöstlich des Fähncheskreuzes. Die seit dem Beginn des 18. Jh. bekannte Flurbezeichnung gilt heute als eine der am schwersten zu deutenden
in der Gemarkung Kostheim. Da der Name nun einmal nicht letztendlich zu deuten ist,
möchte ich mich hier mit Vermutungen u.Ä. zurückhalten.
Dort, wo wir aus der Gewann Judensech bergab auf den Heßlerweg stoßen, befindet
sich direkt neben diesem unter einer großen alten Platane der Weiher- oder Weiter
Brunnen. Früher hat sich hier mancher Kostheimer sein Wasser geholt, heute ist die
Quellfassung leider etwas verwahrlost. Früher wurde den kleinen Kostheimern, wenn
sie ihre Eltern fragten, wo die Babys herkommen, der Brunnen gezeigt und gesagt,
das sie dort her kämen bzw. dort abgeholt werden könnten.
Schräg gegenüber steht eine Kapelle. Diese ist ein Vermächtnis des Kostheimers
Karl Hofmann, der diese zum Gedächtnis an seine Frau hier errichten wollte. Der
Wunsch wurde posthum von Josef Schneider erfüllt.
Text: Thomas Frey © 2022
LiteraturhinweiseKarl Stamm, Heimat Kostheim. 1969/70 Artikel in der Heimat-Zeitung
D. Baatz, F.-R. Herrmann, Die Römer in Hessen. 1982, 110ff Infoblatt zum Fähncheskreuz